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Versuche an nicht-humanen Primaten

Im Tierversuch muss immer die sinnesphysiologisch am niedrigsten entwickelte Tierart eingesetzt werden, die erlaubt, die entsprechende wissenschaftliche Frage zu beantworten.

Für die Hirnforschung werden verschiedene Tierarten eingesetzt. Das fängt bei Insekten (Fliegen, Heuschrecken, Bienen) an und geht über das Lanzettfischchen, Molche (Salamander), Vögel (Zebrafink, Taube) und Nager (Mäuse, Rennmäuse, Ratten) bis hin zu Katzen und Affen.

Bei jedem Tierversuch fordert das Tierschutzgesetz: Es muss immer die sinnesphysiologisch am niedrigsten entwickelte Tierart eingesetzt werden, die erlaubt, die entsprechende Frage zu beantworten. Nicht jede Tierart ist auch gleich gut zur Untersuchung bestimmter Hirnfunktionen geeignet. Nagetiere nehmen ihre Umwelt vor allem über ihre Nase und Schnurrhaare wahr. Sie werden deshalb besonders gern in Tast- und Riechversuchen eingesetzt. Katzen und Primaten hingegen verfügen über einen sehr guten Sehsinn. Die Grundlagen der visuellen Wahrnehmung werden daher auch an ihnen erforscht.

Werden in der Hirnforschung Primaten eingesetzt, handelt es sich häufig um Rhesusaffen (Macaca mulatta). Viel seltener werden Javaneraffen (Macaca fascicularis), Eulenaffen (Aotus trivirgatus) oder Krallenaffen (Callithrix) eingesetzt. Es handelt sich allesamt um Affen, die nicht zu den Menschenaffen gehören (so genannte nicht-humane Primaten). Versuche an Menschenaffen finden in Deutschland seit 1991 nicht mehr statt.

Rhesusaffen werden deshalb so oft für Versuche genommen, da sie ein äußerst differenziertes Sozialverhalten aufweisen und viele kognitive Leistungen erbringen, die denen des Menschen sehr ähnlich sind. Außerdem besteht aufgrund ihrer jahrelangen Erforschung ein breit umfassendes Detailwissen über Aufbau und Funktion ihres Gehirns.

Für die Versuche am Max-Planck-Institut werden in der Regel erwachsene Affen im Alter zwischen 5 und 15 Jahren eingesetzt. Die meisten Experimente bestehen aus recht komplexen kognitiven Aufgaben. Damit sie die Aufgaben lösen können, müssen die Tiere bereit sein, konzentriert mitzuarbeiten. Dies gelingt nur, wenn sie gesund sind und sich in ihrer Umgebung wohl fühlen.