Menschen und nicht-humane Primaten haben in den Grundzügen sehr ähnliche Verhaltensweisen, die sich auch in einer vergleichbaren Hirnstruktur niederschlagen. Es gibt zahlreiche gut belegte Beispiele, welche die Übertragbarkeit der im Tiermodell gewonnenen Erkenntnisse auf den Menschen belegen.
Alle Primaten sind evolutionsbiologisch sehr eng verwandt. Die Ähnlichkeiten zeigen sich sowohl in Verhaltensstudien als auch im grundlegenden Aufbau des Gehirns. Mensch und Affe orientieren sich vorallem mit ihrem Sehsinn. Folglich ist die Sehrinde viel stärker ausgebildet als bei Tieren, die wie die Nager vorwiegend über ihren Geruchssinn die Welt erkunden.
Es gibt viele Beispiele dafür, dass Erkenntnisse aus sorgfältig und verantwortlich durchgeführten Tierversuchen dem medizinischen Fortschritt und so dem Menschen zu Gute kommen. Das bekannteste Beispiel ist das Rhesusfaktor-System des Blutes, das seinen Namen aufgrund seiner Entdeckung an Rhesusaffen trägt. Seitdem konnten Millionen von Neugeborenen vor schweren Schädigungen oder gar dem Tod gerettet werden.
In den Neurowissenschaften verdeutlicht die Entdeckung von Spiegelneuronen, wie Befunde der Grundlagenforschung unvermittelt klinische Relevanz erlangen können. Ursprünglich waren sie im Gehirn von Rhesusaffen gefunden worden - inzwischen ist bekannt, dass Spiegelneurone auch beim Menschen vorkommen und dafür verantwortlich sind, dass wir uns in andere Menschen hineinversetzen können. Die Medizin erforscht nun auf Basis dieser grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisse, wie es zu schwerwiegenden Störungen zwischenmenschlicher Interaktionen wie etwa beim Autismus kommen kann.