Titanimplantat und Ableitkammer

Rhesusaffe mit Titanimplantat und Ableitkammer wie sie aktuell an unserem Institut im Einsatz sind. Quelle: Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik
Rhesusaffe mit Titanimplantat und Ableitkammer wie sie aktuell an unserem Institut im Einsatz sind. Quelle: Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik
Was sehen Sie im Detail?
Ein Rhesusaffe, der im Primatenstuhl sitzt. In der Mitte seines Schädels ist ein Titanimplantat befestigt. Dieses wird zur Fixierung des Kopfes während der Versuche benötigt. Das ist erforderlich, weil die Messung von Augenbewegungen und Messungen mit Mikroelektroden aus mechanischen Gründen sonst nicht möglich wären. Auch bei Menschen ist eine Fixierung des Kopfes bei vergleichbaren Untersuchungen notwendig.

Hinten links am Schädel ist eine Ableitkammer aus Titan angebracht. Sie dient als Zugang zur Sehrinde. Dafür wird der Deckel der Kammer unter sterilen Bedingungen geöffnet und die Mikroelektroden vorsichtig in das Gehirn eingeführt. Nach Ableiten der Nervenimpulse werden die Elektroden wieder aus dem Gewebe entfernt und die Kammer mit Spül- und Desinfektionsflüssigkeiten gereinigt bevor sie wieder fest verschlossen wird. Das Tier merkt von den Elektroden im Gehirn nichts, da dieses völlig  schmerzunempfindlich ist.

Das Gehirn an sich liegt zu keiner Zeit frei - nicht einmal während der Implantations-OP. Das Risiko einer Infektion wäre viel zu groß und würde außerdem erhebliche mechanische Instabilitäten beim Ableiten verursachen. Die Implantate verursachen dem Tier keinen Schmerz. Es verhält sich damit völlig normal und zeigt keinerlei Beeinträchtigung. Der weiße Kunststoff unterhalb des Kinns ist Teil seines Primatenstuhls, in dem der Rhesusaffe sitzt und aufmerksam seine Umgebung betrachtet.
 
Weitere Bilder vom Sozialleben unserer Rhesusaffen.